Gemeinsam Zukunft schenkenWie Spenden den Alltag von Seniorinnen und Senioren stärken
Lina, Selmo, und Henriette sind die Namen der drei wohl kleinsten Bewohner des Ludwig-Steil-Hofes. „Seit gut 2 Jahren leben die drei Seidenhühner in einem Außengehege direkt neben dem Volkeninghaus“, sagt Peggy Meerkötter-Puller, Bereichsleiterin der Seniorenhilfe und Leiterin der stationären Einrichtung mit 125 Plätzen.
„Die Tiere bringen Abwechslung in den Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner. Das tägliche schauen nach den Hühnern fördert die Mobilität und weckt positive Erinnerungen an Kindheit und Jugend. Auch die Gäste der Tagespflegeeinrichtungen der Ev. Stiftung Ludwig-Steil-Hofe „Im Grünen“ und „Schwester Hilde Haus“ besuchen auf ihren regelmäßigen Spaziergängen über das Gelände die gefiederten Freunde und schauen nach dem Rechten.
Wir sind froh, dass wir dieses wertvolle, komplett aus Spenden finanzierte Projekt umsetzten können und den Bewohnerinnen, Bewohnern und Gästen dadurch einige unbeschwerte Momente ermöglichen.“
„Ich bin einfach gern unter Menschen“, sagt Rosi Schedler und lächelt. Früher arbeitete sie als Fleischereifachverkäuferin – heute engagiert sie sich ehrenamtlich beim Erzählfrühstück des Seniorenbüros. Seit einem Jahr ist sie Teil des Teams und möchte die Treffen nicht mehr missen. „Mir gefällt der Austausch, die Gemeinschaft und die Zusammenarbeit im Orga-Team“, erzählt sie.
Ähnlich geht es Karin Frey. Sie ist seit zehn Jahren Rentnerin und ebenfalls mit Herz und Hand dabei. „Nur zu Hause zu sitzen – das war nichts für mich“, sagt sie und lacht. Beim Erzählfrühstück hat sie eine neue Aufgabe gefunden, die ihr Freude bereitet. Gemeinsam mit Rosi kocht sie Kaffee, bereitet Aufschnitt- und Obstplatten vor und sorgt dafür, dass sich die Gäste wohlfühlen. „Wir machen das mit Liebe – das sieht und schmeckt man auch“, betont sie.
Eine dieser treuen Gäste ist Erni Jelen, 87 Jahre alt. Sie kommt regelmäßig aus einer der umliegenden Ortschaften angereist, um beim monatlichen Frühstück dabei zu sein. „Der Weg lohnt sich jedes Mal“, sagt sie. „Ich freue mich auf die Gespräche, das Lachen und die netten Menschen.“
Das Erzählfrühstück ist für alle drei zu einem festen Bestandteil ihres Lebens geworden – ein Ort der Begegnung, an dem Gemeinschaft und Herzlichkeit spürbar sind.
Zukunft braucht UnterstützungErfolgsgeschichten aus der Berufsbildung
„Das Beste ist mit Holz zu arbeiten. Es fühlt sich gut an und ist nicht kalt.“ sagt Leon und strahlt.
Seit zwei Jahren arbeitet der junge Mann bei der Firma werner works Vertriebs GmbH und ist dort in der Endmontage von Schränken eingesetzt.
Begonnen hat seine „Holz“-Karriere im Jahr 2016 in der Berufsbildung der Ev. Stiftung Ludwig-Steil-Hof mit einer dreijährigen Ausbildung zum Fachpraktiker für Holzverarbeitung. „Die Meister und die Lehrerin haben mich immer unterstützt und mir das Wissen gut vermittelt. Wegen meiner guten Leistungen konnte ich meine Tischlerausbildung direkt anschließen.
Ich bin allen sehr dankbar. Ohne die Hilfe hätte ich die Ausbildung nicht so gut geschafft.“ Mittlerweile steht Leon komplett auf eigenen Beinen und hat Wohnung, Arbeit und Auto. Von 2009 – 2021 lebte der junge Mann in mehreren Wohngruppen der Jugendhilfe der Ev. Stiftung Ludwig-Steil-Hof, bis er im Jahr 2021 eine angemietete Wohnung des Trägers ziehen konnte.
Vor zwei Jahren kam der Schritt in die vollständige Selbstständigkeit. „So wie es jetzt ist, bin ich super zufrieden. Ich habe sogar einen Festvertrag bekommen. Wenn alles so bleibt ist es super.“
Die Arbeit als Hauswirtschafterin in der Jugendhilfe macht mir richtig Spaß“, sagt Svenja und ergänzt „Ich könnte mir vorstellen bis zur Rente hier zu bleiben.“
Vor ihrer Anstellung in der Jugendhilfe hat die junge Frau eine Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen zur Hauswirtschafterin bei der Ev. Stiftung Ludwig-Steil-Hof durchlaufen. „Davor habe ich in einer Fabrik gejobbt und eine Ausbildung zur Maschinen- und Anlagenführerin abgebrochen.“ Diese war nicht kompatibel mit den Betreuungspflichten der alleinerziehenden Mutter. Dann ist sie durch ihre Schwester auf die „Mutti-Ausbildung beim Steil-Hof“ gestoßen, wie Svenja es nennt. Den jungen Frauen wird die Möglichkeit gegeben ihre Ausbildung in Teilzeit zu absolvieren und so Familie und Ausbildung unter einen Hut zu bekommen. „Die Hausaufgaben der Berufsschule konnte ich im Stützunterricht während der Arbeitszeit machen und bei privaten Problemen konnte ich immer zur Sozialarbeiterin gehen. Durch mehrere Praktika während der Zeit in der BaE habe ich dann meinen Traumjob in der Jugendhilfe gefunden.“
Besonders gefällt ihr bis heute die Vielfalt der Aufgaben, die sie zu erledigen hat. In einer Wohngruppe mit sieben Kindern und Jugendlichen ist sie für den Einkauf, die Zubereitung des Frühstücks und Mittagessens die Reinigung der öffentlichen Bereiche und der Kinderzimmer und vieles mehr zuständig.
„Nachdem ich zwei Tage hier im Haus hospitiert habe wusste ich, dass das die richtige Arbeit für mich ist.“ strahlt Zainab.
Nach einem Integrations- und B1 Sprachkurs nahm sie neun Monate an der Maßnahme „FQ_AssPflege“ bei der Berufsbildung der Ev. Stiftung Ludwig-Steil-Hofe teil. „Während der Maßnahme habe ich zwei Tage in der Woche ein Praktikum im Altenheim gemacht. Eigentlich wusste ich schon, dass mit Menschen arbeiten möchte. Ich konnte nochmal testen, ob mir die Arbeit mit Menschen, Pflege und Betreuung gefällt. Die Erfahrungen die ich gemacht habe, haben mir bei meiner Weiterbildung sehr geholfen.“
Mit Hilfe des sozialpädagogischen Personals suchte sie sich einen Platz für die Qualifizierung als Betreuungskraft und absolvierte einen B2-Sprachkurs. Nach einer kurzen Bewerbungsphase fand die Mutter von zwei Kindern die Stelle als Betreungskraft in der Psychosozialen Rehabilitation des Ludwig-Steil-Hofes. „Ich begleite die Klienten beim Einkaufen oder Terminen, Unterhalte mich mit ihnen oder unterstütze sie beim Putzen und Kochen.
Krankenschwester möchte ich nicht mehr werden, aber vielleicht Heilerziehungspflegerin.“ sagt sie und fügt lachend hinzu „oder Kosmetikerin“.
Seniorenhilfe
Psychosoziale Rehabilitation
Im Mittelpunkt steht, was individuell machbar ist, mit dem Ziel, so viel Selbstständigkeit und Teilhabe wie möglich zu erreichen.
Berufsbildung
Jugendhilfe
Die Jugendhilfe bietet Kindern, jungen Menschen und ihren Familien ein Umfeld, das Struktur gibt und neue Wege aufzeigt. Je nach Situation sind dies Wohnangebote, sozialpädagogische Einzelbetreuung oder Begleitung im Alltag.
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Unsere Bereiche
Seniorenhilfe
Jeder Mensch kann in die Situation kommen, dass er – oder einer seiner Angehörigen – Pflege benötigt. Unsere Tochtergesellschaft „Ludwig-Steil-Hof Pflege gGmbH“ hält je nach individuellem Bedarf differenzierte Betreuungs- und Pflegeleistungen vor, von Betreutem Wohnen über häusliche Pflege, Tages- und Kurzzeitpflege bis hin zu den Senioreneinrichtungen „Volkeninghaus“ in Espelkamp und dem „Obernfelder Pflegehaus“ in Lübbecke.
Psychosoziale Rehabilitation
Wir ermutigen und unterstützen erwachsene psychisch kranke Menschen, ihr Leben gemäß individueller Möglichkeiten und Grenzen in der Gemeinschaft zu gestalten. Dabei achten wir auf größtmögliche Selbstbestimmung und Teilhabe. Drei Wohnhäuser werden ergänzt um das Dezentrale Wohnen, das Ambulante Betreute Wohnen und tagesstrukturierende Angebote.
Berufsbildung
In diesem Bereich bieten wir verschiedene geförderte Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für Jugendliche und Erwachsene. Neben kooperativen und integrativen Ausbildungsgängen in diversen Berufen, auch für Menschen mit besonderem Förderbedarf, ergänzen Aktivierungs-, Beschäftigungs- und Vermittlungsmaßnahmen das Angebot.
Jugendhilfe
Wir bieten Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Familien ein wertschätzendes, stabilisierendes und anregendes Lebensumfeld. Zum Angebot gehören sieben Wohngruppen, zwei Internatsgruppen sowie das Sozialpädagogisch Betreute Wohnen (SBW), ein SBW-Haus, eine intensiv sozialpädagogische Einzelbetreuungsmaßnahme, zwei Tagesgruppen und ambulante Hilfen.
Wenn Lernen leichter wirdErfolgsgeschichten aus der BHK-Schule
„Mein ehemaliger Klassenlehrer und Mentor hat immer gesagt: Kämpfe weiter und ruhe dich nicht auf einer Stelle aus. Ich bin glücklich wie weit ich bisher gekommen bin, hoffe aber auch, dass sich noch ein paar Türen öffnen.“, sagt Abir Anbari.
Der 40-jährige besuchte nach der Flucht aus Afghanistan im Jahr 2000 für drei Jahre die Bischoff-Hermann-Kunst-Schule der Ev. Stiftung Ludwig-Steil-Hof. „Zuerst habe ich in einer internationalen Auffangklasse intensiv Deutsch gelernt bevor ich in die Hauptschulklasse gewechselt bin. Dort habe ich auf meinem ersten Zeugnis gleich einen Notendurchschnitt von 1,7 erreicht.
Das und die Unterstützung der Lehrkräfte gaben mir Ansporn und ich begann richtig Gas zu geben. Ich habe mein Abitur gemacht, Englisch und Philosophie auf Lehramt für Sek. 1 und 2 studiert und arbeite nun selber als Lehrer, wie meine Eltern damals in Afghanistan.
Im Rückblick hat die Zeit auf der Bischoff-Hermann-Kunst-Schule die Basis für meinen Bildungsweg in Deutschland gelegt. Durch die Internationalität meiner damaligen Mitschülerinnen und Mitschüler waren wir gezwungen auf Deutsch zu kommunizieren. Das war zum Lernen der Sprache natürlich super.
Aus meiner heutigen Sicht als Lehrer sind Auffangklassen in denen intensiv Deutsch gelernt wird der erste erfolgversprechende Schritt um Schülerinnen und Schüler aus anderen Ländern im Regelschulsystem einzugliedern. “
Wenn Unterstützung Perspektiven öffnetErfolgsgeschichten aus der Jugendhilfe
„Ich wohne hier zusammen mit herzensguten Menschen, und meine Betreuerin ist die Beste“, sagt Alina und lacht.
Die junge Erwachsene ist im Alter von 14 Jahren in eine Wohngruppe gezogen, da ihre Mutter schwer erkrankt war und sich niemand um sie kümmern konnte. Mit 18 ist sie ins sozialpädagogisch betreute Wohnen (SBW) der Ev. Stiftung Ludwig-Steil-Hof in Rödinghausen gezogen, wo sie sich sehr wohlfühlt. Sie wohnt dort alleine in einem Appartement mit eigenem WC und Küchenzeile.
Die Mitarbeitenden der Wohngruppe stehen den neun heranwachsenden Bewohner/innen von Montag bis Freitag unterstützend zur Seite.
Alina brauchte die ersten eineinhalb Jahre, um sich einzuleben, aber seitdem gelingt es der jungen Frau immer besser, ihren Alltag zu meistern. „Ich brauche immer weniger Hilfe. Das ist gut. Ich habe nämlich ein großes Ziel.“ Wenn sie in eineinhalb Jahren die berufsbildende Bildungsmaßnahme abgeschlossen hat, die sie gerade durchläuft, möchte sie zu ihrem Freund nach Bayern ziehen.
„Ich habe den Willen zu lernen und mich weiterzuentwickeln. Deswegen habe ich schon viel geschafft.“, sagt Safwan und ist dabei sichtlich stolz.
Vor zweieinhalb Jahren ist der 19-jährige nach Deutschland eingereist und hat als damals unbegleiteter Minderjähriger Geflüchteter einen Platz im sozialpädagogisch betreuten Wohnen (kurz SBW) der Ev. Stiftung Ludwig-Steil-Hof in Rödinghausen bekommen. „Als ich hier ankam konnte ich nichts alleine machen. Die Betreuer*innen haben mir alle Wege gezeigt. Wie mache ich einen Arzttermin? Welche Behörde ist für was zuständig?
Auch die Gemeinschaft in der Wohngruppe mag ich. Wir kommen alle aus verschiedenen Kulturen. Trotzdem respektieren und helfen wir uns gegenseitig. Hier gibt es nur Menschen, keine Nationen.“
Seit seinem Einzug hat der junge Mann Deutsch gelernt, seinen Hauptschulabschluss nach Klasse 10 gemacht und sein B2 Sprachzertifikat.
Nach einem zweiwöchigen Praktikum in einer Diakoniestation war für ihn klar: „Ich möchte mit Menschen arbeiten. Das macht mir Freude.“ Seit 7 Monaten macht Safwan seine Ausbildung zum Pflegehelfer und ist glücklich. „Ich hatte schon mehrere Praxiseinsätze und alle Einrichtungen möchten, dass ich nach der Ausbildung dort anfange.“
Alltag wieder gestaltenErfolgsgeschichten aus der Psychosozialen Rehabilitation
„Am Schlimmsten sind die Wochenenden, dann fällt mir immer die Decke auf den Kopf. Ich rauche dann mehr als gut für mich ist, das ist das einzige, was mein Grübeln dann wenigstens etwas unterbricht.“, sagt Doris B. und schaut nachdenklich in die Ferne.
Sie kommt an drei Tagen die Woche ins Zentrum für Tagesstruktur der Ev. Stiftung Ludwig-Steil-Hof. „Gerne würde ich jeden Tag ins Zentrum für Tagesstruktur gehen, aber das geht leider nicht. Ich habe nicht mehr Unterstützungsstunden vom Kostenträger bewilligt bekommen.
Meine Bezugspersonen und die Begegnungen im Zentrum sind für mich meine Lebens- Leuchttürme in meinem Dasein, die fangen mich auf und geben mir einen Sinn und vor allem eine wichtige Struktur meinem Leben. Ich brauche das Miteinander. Ich brauche die Gespräche, den Austausch und die Ablenkung.“